BEM-Code: Notwendigkeit, Nachrüstung einer neuen Autobatterie und allgemeine Informationen zum Batterie-Energiemanagement
Was ist der BEM-Code?
Der BEM-Code ist dazu da, eine neue Batterie in Ihrem Auto zügig zu erkennen und auf Anhieb die komplette Funktionalität aller Systeme zu ermöglichen. Während diese Funktionalität bei einem Auto ab Werk grundsätzlich vorliegt, kann es nach einem Batteriewechsel zu Problemen kommen.
Hintergrundinformationen zum Batteriewechsel
Irgendwann steht in Ihrem Auto ein Batteriewechsel an. Nach mehreren Jahren des Betriebs ist die alte Starterbatterie abgenutzt, denn jede Batterie hat nur eine begrenzte Lebensdauer. Je nachdem, welches Auto Sie haben, sind Sie auf eine bestimmte neue Starterbatterie angewiesen.
Falls Ihr Auto ein Start-Stopp-System hat, liegen spezielle Anforderungen an die Batterie vor. Es muss eine AGM- oder eine EFB-Batterie verwendet werden, die von der Leistung und Größe her den Eigenschaften Ihrer bisherigen Starterbatterie entspricht. Entweder kaufen Sie eine Original-Batterie beim spezialisierten Händler oder Hersteller oder Sie entscheiden sich für eine Ersatzbatterie vom Nachrüstmarkt.
Vorgehensweise mit dem BEM-Code
Eine Original-Batterie hat immer den BEM-Code. Entweder Sie geben diesen Code im Auto auf dem Display ein oder Sie scannen den QR-Code und übermitteln den BEM-Code so an die Bordelektronik. Die Bordelektronik enthält ein Energiemanagementsystem (EMS), mit dem die technischen Leistungsdaten der Starterbatterie überwacht werden. Bei einer Eingabe des Codes ist auf Anhieb die komplette Funktionalität aller Systeme in Ihrem Auto gewährleistet.
Anders verhält es sich, wenn Sie eine Ersatzbatterie kaufen, die kein Original ist. In diesem Fall erkennt das Auto die neue Batterie nicht automatisch. Trotzdem können Sie diese Batterie nutzen. Sie müssen dann lediglich in Kauf nehmen, dass die neue Batterie nicht unter optimalen Bedingungen funktioniert und einige Systeme in Ihrem Auto nicht auf Anhieb und einwandfrei laufen. Ihr Energiemanagementsystem lernt nach dem Einbau der neuen Batterie deren Eigenschaften zunächst kennen. Nach diesem "Anlernen" funktionieren die Systeme in Ihrem Fahrzeug wieder einwandfrei.
Ob mit oder ohne Batterie-Energiemanagement-Code: Was beim Kauf einer Batterie auf dem Nachrüstmarkt zu beachten ist!
Die neue Batterie muss also keineswegs eine Original-Batterie sein. Sie haben die Möglichkeit, eine Batterie ohne BEM-Code zu kaufen und in Ihrem Fahrzeug mit Start-Stopp-System einzubauen, sofern Ihnen die Anlernphase kein Problem ist. Wichtig ist beim Kauf einer Batterie ohne BEM-Code, dass Sie einige Aspekte beachten:
- Eine alte AGM-Batterie müssen Sie definitiv durch eine AGM-Batterie ersetzen. Bei einer alten EFB-Batterie haben Sie die Wahl, ob Sie diese durch eine AGM- oder EFB-Batterie ersetzen.
- Kaufen Sie ausschließlich eine neue Batterie, die von der Gehäusegröße und der Leistungsklasse den Eigenschaften der vorigen Batterie entspricht.
- Es ist in Ordnung, wenn die Kapazität (in Ah angegeben) der neuen Batterie minimal von der Ihrer vorigen Autobatterie abweicht.
Ein Beispiel: Weil der BEM-Code bei neuen VARTA-Autobatterien, die sehr beliebt sind, hin und wieder fehlt, kommt es des Öfteren dazu, dass Verbraucher eine Batterie ohne BEM-Code installieren müssen. Der fehlende BEM-Code bei VARTA ist ebenso wie bei anderen Herstellern grundsätzlich kein Problem, sofern Sie die Hinweise aus der Aufzählung beachten.
Falls Sie sich dennoch entscheiden, eine originale Ersatzbatterie (ob von VARTA, Panasonic oder einem anderen Produzenten) zu kaufen, dann suchen Sie bei einem spezialisierten Händler oder dem Hersteller des Fahrzeugs auf der Website. Achten Sie bei der Suche nach einer neuen Autobatterie auf folgende Aspekte:
- Suchen Sie nach dem richtigen Modell, das Sie an der Teilenummer und der Seriennummer erkennen.
- Ihre bisherige Autobatterie hat an der Seite oder ganz oben Etiketten, auf denen Zahlenfolgen stehen: das sind Seriennummern und Codes.
- Kaufen Sie die neue Batterie passend zu der Seriennummer bzw. dem Code Ihrer alten Batterie.
- Sie erhalten eine neue Batterie mit einem BEM-Code.
- Der BEM-Code und die Seriennummer hängen eng zusammen, denn aus der Teilenummer und der Seriennummer ist der BEM-Code zusammengesetzt. Sollten Sie keinen BEM-Code sehen, dann geben Sie in Ihrem Fahrzeug ersatzweise zuerst die Teile- und dann die Seriennummer Ihrer neuen Autobatterie an.
Eigenschaften von Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik und daraus folgende Anforderungen an die Batterie
Ein Fahrzeug mit Start-Stopp-Automatik hat gegenüber einem Fahrzeug ohne diese Automatik einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Bis zu 15 % Einsparungen an Kraftstoff beschert das Start-Stopp-System im Stadtverkehr. Der geringere Kraftstoffverbrauch hat zudem den Vorteil einer geringeren CO2-Ausstoßung.
Prinzipiell klingt ein solches Fahrzeug nach einer guten Wahl. Allerdings gehen die Eigenschaften von Fahrzeugen mit einem Start-Stopp-System mit besonderen Anforderungen einher. Um die maximalen Einsparungen zu erreichen, muss ein Energiemanagementsystem vorhanden sein. Dieses erhöht die Anschaffungskosten beim Kauf des Fahrzeugs. Darüber hinaus wird eine spezielle Batterie benötigt, die den zusätzlichen Belastungen von Start-Stopp-Systemen standhält.
Was Start-Stopp-Systeme der Batterie abverlangen
Die größte Belastung auf eine Batterie übt der Motor aus. Dessen ständiges An- und Abschalten in einem Auto mit Start-Stopp-System führt dazu, dass die Batterie regelmäßig hohe Spitzenströme liefern muss.
Gebe es kein Start-Stopp-System im Fahrzeug, so müsste die Batterie nur beim erstmaligen Anschalten vor der Fahrt einen Spitzenstrom zum Zünden des Motors liefern, woraufhin der Motor die ganze Fahrt über laufen würde. Doch bei einem Auto mit Start-Stopp-System werden die Spitzenströme zur Zündung des Motors immer wieder aufs Neue benötigt.
Andere wesentliche Belastungen auf die Batterie, die in einem Fahrzeug mit Start-Stopp-System zusätzlich zur mehrmaligen Zündung des Motors vorliegen, sind die folgenden:
- Verwendung der Bordelektronik
- Nutzung von Komfortanwendungen wie Sitzheizungen, Navigationssystemen etc.
- generell steigender Energiebedarf aufgrund zunehmender Technisierung der Fahrzeuge
Die Antworten auf die hohen Anforderungen: Hochwertige Batterie und ausgefeiltes Energiemanagementsystem
Auf die hohen Anforderungen an die Batterie in Autos mit Start-Stopp-Systemen gibt es zwei Antworten: Zum einen kommen anstelle der üblichen Blei-Säure-Batterien hochwertigere und langlebige Batterietypen zum Einsatz. Zum anderen verfügen die Autos über ein ausgefeiltes Energiemanagementsystem.
Die verwendeten Batterietypen sind entweder AGM oder EFB. Beide haben eine höhere Lebensdauer und halten häufigen Belastungen länger stand. Dank des gebundenen und nicht flüssigen Elektrolyten sind die AGM- und EFB-Akkus zudem wartungsfrei, was Ihnen den Aufwand erspart, die Batterie auffüllen zu müssen, wie es bei dem Blei-Säure-Akku mit dem flüssigen Elektrolyten der Fall ist.
Nichtsdestotrotz stoßen auch AGM- und EFB-Akkus unter bestimmten Bedingungen an ihre Grenzen. Vor allem im Stadtverkehr wird der Motor Ihres Autos häufig an- und abgeschaltet. In Anbetracht des zusätzlichen Energieverbrauchs durch die Bordelektronik könnte es schnell zu einer schädlichen Tiefentladung der Batterie kommen. Aus diesem Grund haben Fahrzeuge mit Start-Stopp-Systemen ein Energiemanagementsystem, das den Zustand der Batterie überwacht und diese während der Nutzung des Fahrzeugs schont.
Die Schonung der Batterie kann zum Beispiel durch das Unterdrücken bestimmter Funktionen erfolgen. So könnte der Fahrer vor dem Anschalten der Klimaanlage oder Standheizung gewarnt werden, dass dies zu einer Überlastung der Batterie führen könnte. Der Fahrer würde sich im Normalfall gegen das Anschalten der Klimaanlage bzw. Standheizung entscheiden und dadurch die Energie für das An- und Abschalten des Fahrzeugs einbehalten. So würden die wichtigen Grundfunktionen im Fahrzeug aufrechterhalten und die Weiterfahrt ermöglicht werden, ohne das Risiko von Batterieschäden einzugehen.