AGM- oder Gel-Batterie? Die beiden Alternativen zum klassischen Bleiakkumulator
AGM- und Gel-Batterien sind Weiterentwicklungen des klassischen Bleiakkumulators. Der klassische Bleiakku wird auch als Blei-Säure-Batterie bezeichnet und hat die Nachteile einer kurzen Lebensdauer und einer hohen Pflegeintensität. Diese Nachteile bleiben bei AGM- und Gel-Batterien aus, weswegen diese Batterietypen von vielen Anwendern als Alternative zu den üblichen Blei-Batterien vorgezogen werden.
In diesem Blogbeitrag erfahren Sie die Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften von AGM- und Gel-Batterien, damit Sie sich eine für Ihre Zwecke geeignete Batterie kaufen können. Ehe wir auf die beiden Batterietypen eingehen, erläutern wir in der ersten Hälfte des Blogbeitrags den Aufbau, die Eigenschaften und die Einsatzbereiche für Blei-Batterien im Allgemeinen.
AGM oder Gel-Batterie: Allgemeine Informationen
Die AGM-Batterie
AGM steht für "Absorbent Glass Mat" und ist eine Art von Batterie, die eine spezielle Konstruktion verwendet, um eine effiziente Elektrolyt-Absorption und -Verbreitung zu ermöglichen. AGM-Batterien sind versiegelte Batterien, die in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden, wie zum Beispiel in Wohnmobilen, Booten, Solaranlagen, USV-Anlagen und Notstromversorgungen.
Die Gel-Batterie
Eine Gel-Batterie gehört zu den Arten von Batterie, die eine Elektrolytlösung in Form von Gel verwenden, um die chemischen Reaktionen zu kontrollieren, die Strom erzeugen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien, die flüssige Elektrolyte verwenden, sind Gel-Batterien in der Lage, Erschütterungen und Vibrationen besser zu widerstehen.
AGM- oder Gel-Batterie: Grundlegender Aufbau und Einsatzbereiche für Bleiakkus
Sämtliche Blei-Batterien haben im Grundlegenden denselben Aufbau:
- Die positive Elektrode besteht im geladenen Zustand der Batterie aus Bleioxid (PbO2), die negative Elektrode setzt sich aus porösem Blei zusammen.
- Zwischen beiden Elektroden befindet sich der Elektrolyt, der die elektrische Leitfähigkeit mit sich bringt.
- Wenn sich die beiden Elektroden entladen haben, bestehen sie aus Bleisulfat.
Die Unterschiede zwischen dem klassischen Bleiakku sowie AGM und Gel bestehen in der Art des Elektrolyten. Während dieser bei den Bleiakkus offen ist und es dadurch im Laufe der Jahre zu einer Sulfatierung kommt, die die Lebensdauer der Batterie verkürzt, ist der Elektrolyt bei AGM und Gel verschlossen.
Die verschlossene Bauform führt zu den Vorteilen der AGM- und Gel-Batterien - mehr dazu weiter unten. Fürs Erste soll es um die Einsatzbereiche der Bleiakkus gehen. Da sich die Einsatzbereiche aus den besonderen Eigenschaften von Blei-Batterien ergeben, wird zunächst ein Blick auf die Eigenschaften der Batterien geworfen.
Generelle Eigenschaften von Blei-Batterien im Überblick
- können kurzzeitig hohe elektrische Ströme von 100 bis 1.000 Ampere (A) liefern
- haben einen geringen elektrischen Innenwiderstand, damit die Spannung auch bei hoher Stromstärke konstant bleibt
- haben meist eine Spannung von 6 oder 12 Volt (V); lediglich einige wenige Batterien kommen auf 24 Volt Spannung
- halten in der Regel 6-8 Jahre, ehe sie aufgrund von Abnutzung ausgetauscht werden müssen
- reagieren empfindlich auf Überladung und Entladung
Häufigster Einsatzbereich für Blei-Batterien: Starterbatterie in verschiedenen Fahrzeugen
Die besagten Eigenschaften führen dazu, dass sich die Blei-Batterien für einige Einsatzbereiche besonders gut eignen, während sie für andere Einsatzbereiche eher ungeeignet sind. Die entscheidende Eigenschaft von Blei-Batterien ist, dass diese kurzzeitig hohe elektrische Ströme von 100 bis 1.000 A liefern können. Hierdurch sind sie für den Einsatz als Starterbatterien in Fahrzeugen perfekt geeignet.
Um den Start des Verbrennungsmotors zu ermöglichen, braucht es die besagte Stromstärke von 100 bis 1.000 A - wie viel genau erforderlich ist, hängt von dem jeweiligen Fahrzeug und dessen Motor ab. Neben der Stromstärke ist auch die elektrische Spannung ein wesentliches Kriterium bei der Verwendung von Starterbatterien, denn die Spannung hat einen wesentlichen Einfluss auf die gesamte Leistungsstärke.
Nehmen wir an, Sie würden eine Starterbatterie für Ihr Fahrzeug suchen: In diesem Fall gelten für gewöhnlich die in der folgenden Aufzählung aufgeführten Spannungswerte und Kapazitäten (in Ah angegeben) für Starterbatterien.
- Moped: 12 V und 6 Ah
- Kleiner Personenkraftwagen: 12 V und 36 Ah
- Geländewagen: 12 V und 100 Ah
- Lastkraftwagen: 24 V und über 100 Ah
Diese Angaben sind lediglich pauschale Einschätzungen, doch verschaffen Ihnen immerhin einen ersten Eindruck. Als Starterbatterien kommen andere Typen als Blei-Batterien kaum infrage, denn im Vergleich zu den ebenfalls als Starterbatterien genutzten Lithium-Eisenphosphat-Akkus sind die Blei-Batterien wesentlich günstiger in den Anschaffungskosten.
Der Grund dafür, weswegen die Blei-Batterien in der Anschaffung so preiswert sind, führt uns direkt zum Kernthema unseres Blogbeitrags: Blei-Batterien haben eine kurze Lebensdauer, die sich bei Starterbatterien beispielsweise auf vier bis fünf Jahre beläuft. Bei der AGM-Batterie und bei der Blei-Gel-Batterie fällt diese Lebensdauer länger aus, doch im Vergleich zu Lithium-Eisenphosphat-Akkus ist sie nach wie vor deutlich geringer. Dies macht AGM- und Blei-Gel-Batterien zwar teurer als den klassischen Bleiakku, doch immer noch günstiger als den Lithium-Eisenphosphat-Akku als Starterbatterie.
Letztlich kombinieren AGM- oder Gel-Batterien den zentralen Vorteil der klassischen Bleiakkus, nämlich die geringen Anschaffungskosten, mit den Vorteilen der höheren Lebensdauer und der geringeren Pflegebedürftigkeit von Lithium-Batterien. Ehe wir im Rahmen eines Vergleichs der AGM- und Gel-Batterien detailliert auf deren Eigenschaften eingehen, bieten wir einen Überblick über die wichtigsten weiteren Einsatzbereiche für Blei-Batterien.
Sonstige Einsatzbereiche als Versorgungsbatterien (Wohnmobil-Batterie, Solarbatterie) und Notstromspeicher (Pufferbatterie)
- Starterbatterie in Fahrzeugen jeder Art: Motorräder, Pkws, Lkws, Boote, Wohnmobile...
- Versorgungsbatterie: Günstiger Speicher mit der Möglichkeit zur Entnahme von Energie in hohen Stromstärken, wie es bei Gel- oder Agm-Batterien im Wohnmobil, beim Camping und bei Agm- oder Gel-Batterie bei Solar Technik erforderlich ist
- Batterie für Notstromanlagen: In der Viehzucht, bei Sicherheitssystemen und in weiteren Einsatzbereichen sind Batterien, die die Eigenschaften der Blei-Batterien aufweisen, zur Lieferung von Strom in Notsituationen erforderlich
Wenn Sie eine Batterie für einen dieser Einsatzbereiche suchen, sind die AGM- und Blei-Gel-Batterie für Sie zwei Optionen, die Ihnen im Vergleich zum klassischen Blei-Akku bessere Nutzungseigenschaften und eine höhere Lebensdauer der Batterie verschaffen.
Was sind die Vorteile von Gel-Batterien?
Die Vorteile von Blei-Gel-Batterien bestehen zum einen in der Unempfindlichkeit gegenüber Vibrationen und Stößen. Zum anderen ist die generelle Sicherheit bei der Nutzung und Lagerung der Gel-Batterie höher. Die Batterie ist wartungsfrei und hat eine höhere Lebenserwartung als der klassische Blei-Säure-Akku.
Zu verdanken sind diese Vorteile der besonderen Konstruktion der Gel-Batterie. Wie bei Nass-Batterien - so nennt man Batterien mit einem flüssigen Elektrolyten - befindet sich auch bei einer Gel-Batterie der Elektrolyt zwischen den Elektroden. Allerdings ist der Elektrolyt nicht flüssig, sondern weist eine gelartige Konsistenz auf, die für diesen Batterietypen letztlich sogar namensgebend ist. Alternativ bezeichnet man Gel-Batterien übrigens auch als SLA-Batterien; SLA stammt aus dem Englischen und steht für "Sealed Lead Acid".
Durch die festen Elektrolyten kommt es bei Gel-Akkus zu keiner Umschichtung der Säure, die der Hauptgrund für die kurze Lebensdauer eines klassischen Blei-Akkus ist. Im Vergleich zur Blei-Säure-Batterie hat der Gel-Akku zudem folgende weitere Vorteile:
- rüttelfest und auslaufsicher
- geringe Selbstentladung
- Wartungsfreiheit
- 400 bis 600 Ladezyklen Lebensdauer
- bis zu 50 % der Energie kann entnommen werden
Nachteile haben auch Gel-Batterien . Abgesehen von dem generell hohen Gewicht, das alle Blei-Akkus im Vergleich zu beispielsweise Lithium-Ionen-Akkus haben, ist bei den Gel-Batterien ein wesentlicher Nachteil gegeben: Sie haben einen höheren Innenwiderstand und können nur Ströme von einigen Hunderten Ampere liefern.
Ladeverfahren für Gel-Batterien
Das Ladeverfahren für Gel-Batterien unterscheidet sich nicht wesentlich von dem für herkömmliche Blei-Säure-Batterien, allerdings müssen bei der Ladung einige wichtige Punkte beachtet werden:
- Verwendung des richtigen Ladegeräts: Gel-Batterien erfordern ein Ladegerät, das speziell für Gel-Batterien entwickelt wurde, um Überladung und Schäden zu vermeiden.
- Niedriger Ladestrom: Der Ladestrom für Gel-Batterien sollte niedriger sein als für herkömmliche Batterien. Ein empfohlener Wert ist 10% der Nennkapazität der Batterie.
- Erhaltungsladung: Gel-Batterien sollten mit einer Erhaltungsladung aufgeladen werden, um ihre Kapazität aufrechtzuerhalten und ihre Lebensdauer zu verlängern.
- Temperaturüberwachung: Gel-Batterien sollten bei der Ladung auf eine angemessene Temperatur überwacht werden, um Überhitzung zu vermeiden.
- Entladungstiefe: Gel-Batterien sollten nicht zu tief entladen werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
Es ist wichtig, die Anweisungen des Herstellers für das Laden und Entladen der Gel-Batterie genau zu befolgen, um die beste Leistung und Lebensdauer der Batterie zu gewährleisten.
Wo darf man keine Gel-Batterie einbauen?
Blei-Gel-Batterien kommen als Starterbatterien für die meisten Fahrzeuge nicht infrage, da sie die hierfür erforderlichen Stromstärken nicht leisten können. Bei dem ein oder anderen Pkw mag eine Gel-Batterie einsetzbar sein und für einige Motorräder ebenfalls, doch in der Regel brauchen alle Fahrzeuge ab der Größe eines Pkws eine Starterbatterie, die einen geringen Innenwiderstand hat und somit Stromstärken von bis zu 1.000 A problemlos erreicht. Dies ist nur bei AGM-Batterien, den klassischen Blei-Säure-Akkus und den Lithium-Akkus der Fall.
Wo darf man Gel-Batterien einbauen?
Wird die Gel-Batterie nicht als Starterbatterie eingesetzt, so können Sie diese grundsätzlich in allen anderen für Blei-Batterien typischen Bereichen einsetzen. Dies umfasst sowohl den Einsatz als Versorgungsbatterie (z. B. Gel-Batterien im Wohnmobil oder Gel-Batterie bei Solar Technik) als auch als Notstrombatterie. Vergewissern Sie sich vor dem Kauf und der Nutzung lediglich, ob die Batterie die erforderlichen Stromstärken erbringen kann. Außerdem wichtig: Die Blei-Gel-Batterie ist empfindlich gegenüber kalten Temperaturen und sollte daher in einem Bereich mit Zimmer- oder moderater Kellertemperatur eingesetzt werden.
Was sind die Vorteile von AGM-Batterien?
Eine AGM-Batterie hat viele Namen:
- VRLA-Batterie, wobei VRLA für "Valve Regulated Lead Acid" steht
- Blei-Vlies-Batterie
- Das "AGM" steht für "Absorbent Glass Mat"
All diese Bezeichnungen für den Batterietypus sind wichtig für Sie, damit Sie in Online-Shops eine passende neue AGM-Batterie finden und nicht das falsche Produkt kaufen. Die Bezeichnungen VRLA, Blei-Vlies und AGM weisen allesamt auf die folgende spezifische Bauart der Batterie hin:
- Der Elektrolyt ist in einem Vlies aus Glasfaser gebunden.
- Die Glasmatte saugt den Elektrolyten förmlich auf, woher übrigens die Formulierung "Absorbent Glass Mat" rührt.
- Da der Elektrolyt und auch die Elektroden im Vlies aufgesogen sind, kann es zu keiner Säureumschichtung kommen.
Eine AGM-Batterie erreicht genauso wie die Gel-Batterie eine höhere Langlebigkeit als der klassische Blei-Säure-Akku. Im Vergleich zur Gel-Batterie kommt die AGM-Batterie jedoch auf 100-200 Ladezyklen weniger Lebensdauer.
Ladeverfahren für AGM-Batterien
Es gibt, ähnlich wie bei anderen Blei-Säure-Batterien, verschiedene Ladeverfahren die, angewendet werden können:
Konstantspannungsladung: Dies ist das gebräuchlichste Ladeverfahren für AGM-Batterien. Dabei wird die Batterie mit einer konstanten Spannung aufgeladen, während der Ladestrom allmählich abnimmt. Sobald die Batterie vollständig geladen ist, wird der Ladestrom auf ein Minimum reduziert, um die Batterie auf einem hohen Ladestand zu halten.
Erhaltungsladung: Dieses Ladeverfahren wird angewendet, um die Batterie auf einem hohen Ladestand zu halten, wenn sie nicht in Gebrauch ist. Dabei wird die Batterie mit einer niedrigen Spannung geladen, um den Verlust von Ladung zu verhindern. Dies ist besonders wichtig, wenn die Batterie über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wird.
Schnellladung: Bei diesem Ladeverfahren wird die Batterie mit einer höheren Spannung und einem höheren Ladestrom aufgeladen, um die Ladezeit zu verkürzen. Es ist jedoch wichtig, die Batterie während der Schnellladung sorgfältig zu überwachen, da eine Überladung zu Schäden an der Batterie führen kann.
Desulfatierungsladung: Bei diesem Ladeverfahren wird die Batterie mit einer pulsierenden Spannung aufgeladen, um die Ansammlung von Bleisulfatkristallen zu verhindern. Dieses Verfahren wird angewendet, wenn die Batterie über einen längeren Zeitraum nicht genutzt wurde oder wenn sie zu unterladen war.
Dabei ist es wichtig, das richtige Ladeverfahren für die AGM-Batterie zu wählen, um ihre Lebensdauer und Leistung zu maximieren. Lesen Sie auf alle Fälle die Anweisungen des Herstellers, um eine Überladung der Batterie zu vermeiden, da dies zu erheblichen Schäden führen kann.
Ist eine Gel-Batterie besser?
In puncto Langlebigkeit ist eine Gel-Batterie besser als eine AGM-Batterie, doch die AGM-Batterie hat einen entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zur Blei-Gel-Batterie hat sie einen geringen Innenwiderstand und ermöglicht derart hohe Spitzenströme, wie sie bei einem herkömmlichen Blei-Säure-Akku vorkommen. Somit können Sie AGM-Batterien in wesentlich mehr Bereichen als die Blei-Gel-Batterien einsetzen und profitieren dabei von folgenden Vorteilen:
- hohe Lade- und Entladeströme möglich
- rüttelfest und auslaufsicher
- geringe Selbstentladung
- Wartungsfreiheit
- mit 300 bis 500 Ladezyklen nach wie vor hohe Lebensdauer
- bis zu 50 % der Energie kann entnommen werden
- geringe Empfindlichkeit gegenüber kalten Temperaturen
Nachteile der AGM-Batterien sind lediglich die hohe Empfindlichkeit gegenüber hohen Temperaturen sowie das hohe Eigengewicht. Letzteres ist jedoch ein Nachteil, den alle Blei-Batterien aufgrund ihrer geringen Energiedichte pro kg (Wh/kg) gemeinsam haben. Letztlich sind AGM-Batterien in nahezu allen Einsatzgebieten den Gel-Batterien vorzuziehen.
Wo darf man AGM-Batterien einbauen?
AGM-Batterien darf man in den meisten Einsatzbereichen einbauen, in denen auch Blei-Säure-Batterien eingebaut werden. Die AGM-Batterien erfüllen mit der Möglichkeit zu hohen Entladeströmen die spezifischen Anforderungen für diese Einsatzbereiche. Mittlerweile gibt es immer mehr Fahrzeuge, die auf AGM-Batterien als Autobatterien angewiesen sind.
AGM-Batterien sind fast schon ein Muss bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik und bei Fahrzeugen mit Bremsenergierückgewinnung. Aufgrund der zahlreichen Kaltstarts, die ein Auto mit Start-Stopp-Automatik hinlegt, braucht es eine Batterie, die mehrere Nutzungsintervalle aushält. Hier bietet sich eindeutig die Nutzung einer AGM-Batterie an; von der Nutzung einer Gel-Batterie in Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik ist ausdrücklich abzusehen, da diese für mehrere Kaltstarts nicht konzipiert sind und die Temperaturschwankungen langfristig nicht vertragen.
Wo darf man keine AGM-Batterie einbauen?
Wenn die Batterie im Auto in der Nähe des Motors eingebaut werden müsste, ist auf die Nutzung einer AGM-Batterie zu verzichten. Der Grund hierfür ist die Empfindlichkeit von AGM-Batterien gegen hohe Temperaturen. Darüber hinaus sollten AGM-Batterien auch bei Solaranlagen und in Wohnmobilen nur dann eingesetzt werden, wenn sie an ihrer jeweiligen Stelle keinen hohen Temperaturen ausgesetzt sind.
AGM- oder Gel-Batterie: Nachteile beider Batterietypen
Die wesentlichen Nachteile der AGM-Batterie und der Blei-Gel-Batterie sind die im Vergleich zu einer Blei-Säure-Batterie stärkeren Anfälligkeiten bei hohen bzw. niedrigen Temperaturen. Während bei Blei-Säure-Batterien im Rahmen der regelmäßigen Wartung das Gas entweichen lassen kann, erhöht sich insbesondere bei den AGM-Batterien bei einer zu hohen Temperatur die Menge an Gas und die Batterien heizen sich von innen auf. Die Anfälligkeit auf hohe Temperaturen ist der größte Nachteil einer AGM-Batterie.
Zum vollständigen Vergleich der verschiedenen Batterien gehört außerdem die Tatsache, dass AGM- und Blei-Gel-Akkus in der Anschaffung teurer sind als die Blei-Säure-Akkus. Diesbezüglich ist jedoch einzuräumen, dass der Anschaffungspreis nur minimal höher ist und Sie von einer höheren Langlebigkeit und aufgrund der Wartungsfreiheit einem geringeren Aufwand bei der Nutzung der Batterie profitieren. So verhält es sich grundsätzlich bei Batterien: Wenn Sie die Wahl zwischen mehreren Batterietypen haben und der eine Batterietyp teurer als der andere ist, liegt es meistens daran, dass die Qualität und Langlebigkeit beim teureren Batterietypen höher ausfallen.
Schlussendlich ist es den Preis wert, in AGM und Gel zu investieren, denn beide Typen bescheren Ihnen im Vergleich zu Blei-Säure-Akkus bessere Nutzungseigenschaften und durch die Langlebigkeit langfristig sogar Kostenvorteile.
Wie entsorgt man AGM- und Gel-Batterien richtig?
Die Entsorgung von AGM- und Gel-Batterien sollte mit Vorsicht erfolgen, da sie gefährliche Chemikalien enthalten, die schädlich für die Umwelt und die Gesundheit sein können. Hier sind einige Schritte, die Sie befolgen sollten für die richtige Entsorgung von um AGM- und Gel-Batterien:
- Bringen Sie die Batterien zu einer Sammelstelle oder einem Recyclingzentrum, das speziell für die Entsorgung von Batterien eingerichtet wurde. Diese Einrichtungen sind mit den erforderlichen Technologien und Verfahren ausgestattet, um Batterien sicher und umweltfreundlich zu entsorgen.
- Vermeiden Sie es, die Batterien im Hausmüll oder im Freien zu entsorgen. Dadurch könnte die Batteriesäure in den Boden und das Grundwasser gelangen, was Umweltprobleme verursachen kann.
- Verpacken Sie die Batterien in einem stabilen und undurchlässigen Behälter, um ein Auslaufen von Schadstoffen zu verhindern.
- Vermeiden Sie es, die Batterien zu beschädigen oder zu zerbrechen, da dies zu einer Freisetzung von gefährlichen Chemikalien führen kann.
Indem Sie diese Schritte befolgen, tragen Sie dazu bei, dass AGM- und Gel-Batterien sicher und umweltfreundlich entsorgt werden.
AGM- oder Gel-Batterie: Welche Batterie ist besser?
Die Frage, ob Sie eine AGM- oder Gel-Batterie kaufen und nutzen sollten, richtet sich nach dem Einsatzbereich der Batterie. Hierfür haben wir Ihnen eine kleine Übersicht zusammengestellt, die sich als pauschale Entscheidungshilfe beim Kauf einer neuen Batterie eignet:
AGM- oder Gel-Batterie im Motorrad? Hier wählen Sie am besten eine AGM-Batterie, da diese die Temperaturschwankungen und sogar relativ viele Kaltstarts problemlos aushält.
AGM- oder Gel-Batterie im Wohnwagen? Wenn Sie eine Versorgungsbatterie für den Wohnwagen suchen, aus der Sie den Strom für die Küche und bestimmte Gerätschaften beziehen, ist die Gel-Batterie aufgrund ihrer höheren Zyklenfestigkeit eine gute Wahl. Sollte es bei der Nutzung Ihrer Geräte im Wohnwagen kein Problem sein, dass Sie der Gel-Batterie keine Spitzenströme von mehreren Hunderten Ampere entnehmen können und das Aufladen der Batterie etwas Zeit in Anspruch nimmt, so ist dieser Batterietyp optimal für Sie. Andernfalls sollten Sie die AGM-Batterie für den Wohnwagen wählen. Achtung: Wenn Sie eine Wohnmobil-Batterie als Starterbatterie suchen, dann nutzen Sie in jedem Fall eine AGM- oder eine herkömmliche Blei-Säure-Batterie. Die Empfehlungen zur Gel-Batterie im Wohnwagen beziehen sich rein auf deren Nutzung als Versorgungsbatterie.
AGM- oder Gel-Batterie fürs Boot? Auf dem Boot sind aufgrund der geringeren Empfindlichkeit gegen tiefe Temperaturen ganz eindeutig die AGM-Batterien vorzuziehen. Sie haben sich als Standard-Bordbatterien durchgesetzt.
AGM- oder Gel-Batterie für Camper? Camper sind auf eine gute Versorgungsbatterie angewiesen, womit wir wieder bei den Aspekten wären, die wir unter dem Stichpunkt "AGM- oder Gel-Batterie im Wohnwagen?" thematisiert haben. Grundsätzlich bietet sich aufgrund der höheren Zyklenfestigkeit die Nutzung der langlebigen Gel-Batterie an. Sollten Sie beim Camping Geräte nutzen, die hohe Spitzenströme von mehreren Hunderten Ampere erfordern oder eine Batterie mit möglichst kurzer Ladezeit wünschen, dann wiederum ist die AGM-Batterie für Camper der bessere Batterietyp.
Sonstiges: Die Pflege macht den Unterschied!
Im Gegensatz zu Blei-Säure-Batterien braucht es bei einer AGM- oder einer Gel-Batterie keine Wartung. Früher mussten diese Batterien mit Flüssigkeit aufgefüllt werden, doch heute sind sie komplett wartungsfrei. Nichtsdestotrotz brauchen sie ein gewisses Grundmaß an Pflege, wobei das richtige Ladeverfahren eine zentrale Rolle spielt.
Sowohl die AGM- als auch die Gel-Batterie können auf ca. 50 % ihrer Kapazität entladen werden, was bereits der Möglichkeit zu einer deutlich größeren Energieentnahme als bei Blei-Säure-Batterien entspricht, denen man maximal 35 % ihrer Kapazität entnehmen sollte. Es ist von Vorteil, regelmäßig die Gel- und AGM-Batterie zu laden, damit diese nicht unter einen kritischen Bereich der Restkapazität fällt. Um bei der Gel- und AGM-Batterie eine Ladespannung zu gewährleisten, die angemessen ist, sollte ein spezielles Ladegerät für AGM und Gel verwendet werden.
AGM- oder Gel-Batterie: Stöbern Sie bei Akkuline und finden Sie Wohnmobil-Batterien, Starterbatterien und weitere Typen von AGM und Gel!
Haben Sie sich schon bei Akkuline umgesehen? Wir führen mehrere Typen von Blei-Batterien im Sortiment!
Außerdem: Um die Gel- und AGM-Batterie laden zu können, finden Sie bei uns sowohl ein passendes Gel- als auch ein AGM-Ladegerät im Sortiment. Durch die richtige Ausstattung fördern Sie die Langlebigkeit Ihrer Batterie und schöpfen die höchstmögliche Anzahl an Ladezyklen aus dem Energieträger.
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